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Langsam wird das Wetter wieder freundlicher und wärmer und wir kramen alle unsere T-Shirts hervor. Kleidung ist so ein großer Bestandteil unseres Alltags und immer mehr Menschen befassen sich intensiv und kritisch mit der Textilindustrie. Das finden wir super! Denn auch wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass Du mit einem guten Gewissen und in noch besseren Outfits dein Haus verlässt. Deshalb drucken wir unsere individuellen Designs ausschließlich auf ökologisch und fair produzierte Textilien, für ein völliges neues Tragegefühl.
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Mit unseren Designs versuchen wir, täglich ein Stück weit khamo in unser Umfeld zu tragen und dieses zu verändern, indem wir eine Community von Menschen aufbauen, welche die gleichen Ansichten vertreten wie wir.
Auch unsere heutige Wicked Woman hatte sich eine solche Community aufgebaut – und damit die Welt verändert.
Die Anfänge
1910 wurde im mazedonischen Skopje Anjeze Gonxhe Bojaxhiu geboren, sie war die Jüngste von drei Geschwistern. Schon früh widmete sie sich intensiv dem christlichen Glauben. Ihre gläubige Familie und die von Jesuiten geleitete Kirche im Ort unterstützten sie in ihrem Vorhaben, ihr Leben Jesus völlig zur Verfügung zu stellen. Und das tat sie auch, im Alter von 18 Jahren trat sie dem irischen Orden der Loreto-Schwestern bei, durch welchen sie ein Jahr später nach Indien gelangte.
Ihre Arbeit in dem Orden bestand zunächst darin, in der St. Mary’s School in Kalkutta zu unterrichten, doch schon bald zog es sie hinaus in die Stadt. Sonntags nach dem Gottesdienst besuchte sie die Unberührbaren, die Ärmsten der Armen, die in den Slums der Millionenstadt zu überleben versuchten. Mit ihren Besuchen wollte sie Freude und die Liebe Christi zu diesen Menschen bringen, welche nicht selten zum Sterben auf der Straße zurückgelassen wurden. Die indischen Slums sind mittlerweile wohlbekannt, doch die Slums von Kalkutta werden von den Indern selbst als die Schlimmsten der Welt bezeichnet.
Niemals Nein
Und genau dorthin ging die junge Ordensschwester. Doch es sollte fast zwei Jahrzehnte dauern, bis sie den Dienst ins Leben rief, für welchen sie heute weltbekannt ist und 1979 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
1946 begab sich Mutter Teresa auf die jährliche Zugfahrt nach Darjeeling, um an den Exerzitien teilzunehmen.
„Es war in diesem Zug, wo ich den Ruf hörte, alles aufzugeben und ihm in die Slums zu folgen – um ihm in den Ärmsten der Armen zu dienen.“1
Sie nannte diese Begegnung mit Gott eine Berufung in der Berufung. Ganz klar hörte sie die Worte von Jesus am Kreuz: „Mich dürstet“.
Dieser Ausruf, in dem sie Gottes Sehnsucht und Liebe nach den Menschen erkannte, brachte sie dazu, ebendiese Liebe zu den Menschen zu bringen, die diese so dringend benötigten und am ehesten gewillt waren, sie anzunehmen: den Menschen in den Slums.
Dieser Ausspruch „I thirst“ (Mich dürstet) steht bis heute auf allen Mauern aller Kapellen, die Mutter Teresa ins Leben gerufen hat, und sie beantwortete diesen Ruf mit: „I quench“ (ich werde diesen Durst stillen.)
Hinter dieser bedingungslosen Hingabe stand ein Versprechen, das Mutter Teresa schon lange Zeit zuvor gegeben hatte. Nämlich, zu Gott niemals Nein zu sagen, sondern alles von ihm anzunehmen, was er ihr gab oder von ihr verlangte.
So verließ sie zwei Jahre später ihren Orden und begann ihren Dienst in den Slums von Kalkutta.
ABC
Sie legte ihre Ordenstracht ab und trug von da an einen einfachen weißen Sari mit blauen Streifen, so wie ihn die einfachen Menschen auf den Straßen besaßen.
Der Beginn ihres Dienstes war denkbar einfach: Sie brachte heimatlosen Kindern im Schatten eines Baumes das Alphabet bei. Die Buchstaben schrieben sie in Ermangelung von Schreibsachen in den Sand zu ihren Füßen. Sie wusch und verband Wunden und Menschen, verteilte Medikamente, betete für Leute und blieb bei denen, die auf der Straße im Sterben lagen.
Schon bald schlossen sich immer mehr Ordensschwestern ihrem Dienst an, und es bildeten sich die „Missionarinnen der Nächstenliebe“. Sie alle lebten selbst in größter Armut und teilten das Leid der Menschen, denen sie dienten, um diese besser zu verstehen.
Mutter Teresa selbst sagte dazu:
„Die Missionarin muss jeden Tag sterben, wenn Sie Seelen zu Gott bringen möchte. Sie muss dazu bereit sein, den Preis zu bezahlen, den Er für die Seelen bezahlte; den Weg gehen, den ER für die Seelen ging.“2
Ihre Mission breitete sich immer weiter aus. Da die Krankenhäuser Kalkuttas die sterbenden Menschen der Straße nicht aufnehmen wollten, suchte Mutter Teresa ein Haus, in dem sie diesen Menschen zumindest ein Sterben in Würde ermöglichen konnte. Das Haus, welches ihr schließlich zur Verfügung gestellt wurde, heißt bis heute „Nirmal Hrinday“, was „reines Herz“ bedeutet.
Kurze Zeit später eröffnete sie ein Waisenhaus und ein Leprazentrum. Beides sollte nur der Anfang sein, denn bis zu ihrem Lebensende eröffnete sie über 500 Häuser in 120 Ländern.
Doch ihre Arbeit war nicht nur von Erfolg gekrönt, sie musste auch viele Vorwürfe über sich ergehen lassen. Sie ergötze sich am Leid der Menschen, ihre Hilfe packe das Problem nicht an der Wurzel an, das ganze Netzwerk sei zu intransparent und es gebe keine Hilfe zur Selbsthilfe. Dass man Kalkutta nicht mit europäischen Standards messen darf, sollte eigentlich klar sein. Mutter Teresas Dienst war nicht dazu da, wie andere schon vorhandene Organisationen, den Menschen wieder auf die Beine zu helfen, sondern denen, die von allen abgelehnt und verstoßen wurden mit Liebe, Respekt und Würde zu begegnen und ihnen das zumindest noch auf dem Sterbebett zu ermöglichen.
„Meine Armen sind zu schwach, selbst eine Angel zu halten. Aber wenn sie einmal so gesund sind, dass sie die Angel halten können, dann können ihnen unsere Kritiker gerne beibringen, wie man fischt“, lautete ihre Antwort auf die Kritiken. Und damit war alles gesagt.
Mutter Teresa starb 1997 in Kalkutta. 2003 wurde sie selig-, 2016 dann vom Pabst heiliggesprochen. Ihr Leichnam wurde in einem gläsernen Sarg aufgebahrt, und ganz ohne Einladung kamen Tausende aus den Straßen Kalkuttas, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Diese Frau sollte für uns alle ein Wegweiser sein, dass es so einfach und so schwer sein kann, den Mitmenschen etwas Liebe, Würde und Respekt entgegen zu bringen, aber dass wir es trotzdem tun sollen.
Der Artikel wurde geschrieben von Julia Köttritsch, einer Kostümdesign Studentin der HAW Hamburg. Sie ist für den Blog von khamodesign zuständig und bringt euch sowohl in regelmäßigen Abständen starke Frauen im Wicked Women Wednesday und Men of today näher, als dass sie auch über die Neuigkeiten von khamodesign berichtet.
Quellen:
Missio; Biografie Mutter Teresa; Autor unbekannt; Datum unbekannt
https://www.missio.at/mutter-teresa/
zuletzt aufgerufen am: 03.03.2020
Missiothek; Mutter Teresa; Monika Schwarzer-Beig; 2016
https://www.missio.at/wp-content/uploads/2018/04/Missiothek_2016-02_Spezial_WEB.pdf
zuletzt aufgerufen am: 03.03.2020
Planet Wissen; Mutter Teresa, Götz Bolten; 26.07.2019
https://www.planet-wissen.de/kultur/asien/kalkutta_stadt_der_freude/pwiemutterteresa100.html
zuletzt aufgerufen am: 03.03.2020
Diözese Linz; Mutter Teresa; Autor unbekannt; Datum unbekannt
https://www.dioezese-linz.at/portal/glaubenfeiern/heiligezeiten/seligeheilige/article/58384.html
zuletzt aufgerufen am: 03.03.2020
Zitate:
Missiothek; Mutter Teresa; Monika Schwarzer-Beig; 2016; S. 04; S. 05
https://www.missio.at/wp-content/uploads/2018/04/Missiothek_2016-02_Spezial_WEB.pdf
zuletzt aufgerufen am: 03.03.2020