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Letzte Woche haben wir euch einen Tierschutzaktivisten unserer Zeit vorgestellt, heute soll es um eine Malerin des 20. Jahrhunderts gehen. Es ist praktisch unmöglich durchs Leben zu gehen, ohne zumindest einmal ihren Namen gehört und eines ihrer Bilder gesehen zu haben. Denn die mexikanische Malerin Frida Kahlo hinterließ einen bleibenden Eindruck, der so bald nicht verschwinden wird.
Ihr Weg zur Kunst
Am 13. Juli 1907 wurde in der mexikanischen Stadt Coyoacán ein Mädchen namens Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón als Tochter eines deutschen Einwanderers und einer Mexikanerin geboren.
Ihre Mutter, Matilde, achtete sehr darauf ihre Töchter in der Hausarbeit, im Sticken und Nähen zu unterweisen, wohingegen ihr Vater Guillermo bald das Talent seiner Tochter Frida entdeckte und ihr das Fotografieren beibrachte. Generell herrschte bei ihm eine künstlerische und freie Atmosphäre, die sie dringend brauchte und ihr Freiraum gab.
Durch eine Kinderlähmung im Alter von sechs Jahren und der darauffolgenden Zeit im Krankenbett blieb ihr rechtes Bein dünner und kürzer als das andere. In der Schule wurde sie gehänselt, Holzbein-Frida, riefen sie ihr hinterher. Es war der Beginn einer langen Krankengeschichte, die sie letztendlich zum Malen brachte.
Schon früh widersetzte sie sich den Normen ihrer Gesellschaft, trug Anzüge wie ein junger Mann und kam im Alter von 15 Jahren auf die Escuela Nacional Preparatoria. Dort belegte sie hauptsächlich naturwissenschaftliche Fächer, da sie Ärztin werden wollte.
Doch dieser Traum sollte nicht erfüllt werden, im Alter von 18 Jahren geriet ihr Bus, mit dem sie von der Schule nach Hause fuhr in einen Unfall. Eine Eisenstange durchstieß ihr Becken und ihren Unterleib, die Wirbelsäule war verletzt, ein Arm und ein Bein gebrochen.
Das ganze nächste Jahr war sie an ihr Bett gefesselt, durch den Ganzkörpergips und das Stahlkorsett, dass ihr lebenslanger Begleiter werden sollte, zur fast vollständigen Reglosigkeit verdammt.
Es war in dieser Zeit, dass sie begann, die Zeit sinnvoll auszufüllen und zu malen. Durch einen Spiegel an der Decke konnte sie sich selbst sehen und fing so ihren Schmerz und die Zeit in ihren Bildern auf. Durch diese Selbsttherapie schaffte sie es, entgegen aller Erwartungen, wieder gehen zu lernen und fand teilweise wieder zurück in ihr altes Leben. Die Schmerzen und Folgen ihres schweren Unfalls schränkten sie für den Rest ihres Lebens ein, doch anstatt aufzugeben wuchs sie daran empor wie die Blumen, die sie später so gerne im Haar trug.
Das Samtkleid
Das erste Bild, das weite Wellen schlug, war ihr „Selbstbildnis im Samtkleid“. Es war dazu gedacht, ihre erste große Liebe wieder zurück zu gewinnen, dessen Eltern gegen die Verbindung waren. Die Beziehung ging kurze Zeit später endgültig in die Brüche und so trat ein anderer Mann an ihre Seite. Im August 1929 heiratete sie den um 20 Jahre älteren Maler Diego Rivera. Die beiden verband nicht nur ihre Liebe zur Malerei, sondern auch ihre kommunistische politische Einstellung. Rivera selbst hatte schon in jungen Jahren durch seine politischen Wandgemälde einen großen Bekanntheitsgrad erlangt, lange stand Frida in seinem Schatten, bevor auch sie an nationaler und internationaler Berühmtheit gewann.
Doch die Ehe war schwierig. Riveras Affären belasteten Frida zusehends und beeinflussten ihr Oeuvre. Während ihr erstes ausgestelltes Bild sie passiv an der Seite ihres Mannes darstellte, waren die nächsten Gemälde ungleich brutaler und ehrlicher. Ihren Wunsch nach einem gemeinsamen Kind musste sie nach mehreren lebensbedrohlichen Fehlgeburten aufgeben. Eben diesen Schmerz ließ sie in die Bilder „Das fliegende Bett“ und „Mein Geburtsdatum“ einfließen. Die nackten Frauenleiber mit ihrem Gesicht sind beide mit Blut bedeckt und von symbolischen Gegenständen umgeben. Auf dem einen verbinden rote Schnüre ein Kind, einen Beckenknochen, eine Schnecke, Schrauben und mehr, während auf dem zweiten der Blick frei auf den Kopf des Kindes zwischen den Beinen der, mit einem weißen Laken bedeckten, Mutter sichtbar wird. Tod und Leben in einem Bild.
Noch schlimmer war für Frida, dass ihr Mann in einer Affäre mit ihrer jüngeren Schwester Cristina ein Kind gezeugt hatte.
Obwohl sie beiden später verzieh, zahlte sie es ihrem Mann mit gleicher Münze zurück. Sie hatte selbst zahlreiche Liebhaber und spannte zum Teil ihrem Mann die Geliebten aus. Eine Affäre mit dem russischen Politiker und Revolutionär Leo Trotzki, dem sie einige Zeit Unterschlupf in ihrem Haus gewährte, verzieh Rivera Frida nie vollständig.
Sie und Rivera stritten und versöhnten sich immer wieder, doch die Beziehung blieb so unstet, dass sie 1935 in ein kleines Appartement umzog. Von nun an viel selbstbestimmter, unternahm sie Reisen und gründete ein Jahr später zusammen mit anderen Künstlern das „Solidaritätskomitee“, um ihre politischen Ansichten zu vertreten und die mexikanische Republik zu unterstützen.
Zusammen mit ihrem politischen Engagement wuchs auch ihre Bekanntheit. In zwei aufeinanderfolgenden Jahren nahm sie zuerst 1937 an einer Gruppenausstellung in New York teil, bevor eine Galerie 25 ihrer Werke präsentierte.
Im gleichen Maße zerrüttete sich ihre Ehe. Nach zehn Jahren zogen sie schließlich einen Schlussstrich und ließen sich scheiden, nur um ein Jahr darauf ein zweites Mal zu heiraten.
Ihr Körper gegen sie
Reisen und Ausstellungen in Frankreich prägten ihren Stil immer weiter, ebenso wie ihr Körper, der immer mehr dem Verfall preisgegeben wurde. In 29 Jahren musste sie 32 Operationen über sich ergehen lassen, viele davon komplizierte Eingriffe an ihrer Wirbelsäule. Oft ertrug sie die Schmerzen nur mit Medikamenten und Drogen, die ihre Pinselstriche immer unsteter werden ließen, welche fast wie hingeworfen schienen.
Doch weder davon noch von ihrem Rollstuhl, an welchen sie ab 1951 gefesselt war, hielten sie davon ab zu malen und ihre Gefühle auf die Leinwand zu bannen.
1953, ein Jahr vor ihrem Tod, wurde ihr ein großer Traum erfüllt. Sie wurde in einer Einzelausstellung in ihrer Heimat geehrt. Trotz ihrer schlechten Gesundheit ließ sie es sich nicht nehmen bei der Eröffnung dabei zu sein – und wurde kurzerhand in ihrem Bett dorthin getragen.
Doch die Anstrengung und der Unfall in ihrer Jugend forderten ihren Tribut. Am 13. Julia 1954 starb Frida Kahlo an einer Lungenembolie, obwohl ein Selbstmord nicht ganz ausgeschlossen wurde.
Nach ihrem Tod glitt Frida Kahlo in die Vergessenheit, bis sie in der Frauenbewegung der 70er Jahre als Ikone und Vorbild wiederentdeckt und bejubelt wurde – zu Recht. Denn schon 50 Jahre zuvor hatte sie gelebt, wofür diese Frauen nun einstanden und kämpften. Und obwohl sie durch ihren Körper immer wieder eingeschränkt wurde, lernte sie was es hieß, frei zu sein und seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Deshalb ist sie heute bekannter denn je. Und deshalb ist sie eine unserer Wicked Women.
Sabina Annette Khan dankt herzlich für diesen Blogeintrag.
Der Artikel wurde geschrieben von Julia Köttritsch, einer Kostümdesign Studentin der HAW Hamburg. Sie ist für den Blog von khamodesign zuständig und bringt euch sowohl in regelmäßigen Abständen starke Frauen im Wicked Women Wednesday und Men of today näher, als dass sie auch über die Neuigkeiten von khamodesign berichtet.
Quellen:
Helles Köpfchen; Die mexikanische Malerin Frida Kahlo; Daniela Mahr; 18.08.2017
https://www.helles-koepfchen.de/artikel/3007.html
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ArtNight; Frida Kahlo – die Ikone des 20. Jahrhunderts; Autor unbekannt; Datum unbekannt
https://www.artnight.com/blog/frida-kahlo-die-ikone-des-20-jahrhunderts/
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moderne Kunst verstehen!; Frida Kahlo – Ihr Leben; Autor unbekannt; Datum unbekannt
https://www.kunst-zeiten.de/frida-kahlo-leben
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Fantastic Art Shop; Frida Kahlo; Autor unbekannt; Datum unbekannt
https://www.fashop.at/shop/kuenstlerbiografien/frida-kahlo#
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The Art Story; Frida Kahlo Artworks; Autor unbekannt; Datum unbekannt
https://www.theartstory.org/artist/kahlo-frida/artworks/#pnt_2
zuletzt aufgerufen am 27.02.2020
Wikipedia; Frida Kahlo; Autor unbekannt; Datum unbekannt
https://de.wikipedia.org/wiki/Frida_Kahlo
zuletzt aufgerufen am 27.02.2020
Art in Words; Frida Kahlo: Biografie; Autor unbekannt; Datum unbekannt
https://artinwords.de/frida-kahlo/frida-kahlo-biografie/
zuletzt aufgerufen am 27.02.2020
Youtube; Frida Kahlo: Life of an Artist; Paul Priestley; 11.10.2018
https://www.youtube.com/watch?v=S9Vz9xdMNuA&t=126s
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